PARALLEL SKULPTURENPARK 2023

PARALLEL SKULPTURENPARK vom 30. Juni bis Ende August 2023 teilzunehmen.

Der Skulpturenpark findet während den Salzkammergut Festwochen Gmunden zeitgleich zur Gmunden Photo, Konzerten im Parkgelände und zahlreichen Events statt. Daher werden während den Eröffnungstagen bis zu 6000 Besucher*innen im Gelände erwartet. Auch in den darauffolgenden Monaten ist der Park frei für die 5000 Besucher*innen zugänglich, welche schätzungsweise während den Sommermonaten erwartet werden. Das Open-Air-Konzert des Bruckner Orchesters Linz findet zudem auch im Toscanapark statt und wird am 10. Juli live in ORF3 ausgestrahlt.

 

Ronald Kodritsch ist Beobachter und Sammler von Alltäglichem, Banalem, manchmal auch Skurillem, das er aufgreift und in ganz persönliche Bildgeschichten transformiert, so der Kurator Günther Oberhollenzer über den Künstler. Auch sein „Akt mit Welschriesling“ ist eine Zusammensetzung von gefundenen Versatzstücken aus dem Landhaus des Künstlers und dem nahen Wald, die er im Sinne der Arte Povera verarbeitet. Äste von Robinien, Kübel und ein Schwemmholz, das wie eine Hand aussieht, formen den Körper, auf den Kodritsch den aus Gips modellierten Kopf setzte. Auch der einsame Flip-Flop, der sein Pendant verloren hat, kam zu Ehren. Der Trinkbecher, den der Akt in der rechten Hand hält, ist ein persönliches Stück des Künstlers, ein Geschenk seines Onkels, des Seefahrers – angereichert mit der Fantasie von Bildern aus der weiten Welt. Die „Flaschengeister“, eine Bildserie des Künstlers aus 2002, sowie der Welschriesling, den man in der Südsteiermark gerne im Sommer trinkt, haben in der Figur aus Aluminium eine Art „Weinfetisch“, so Kodritsch, bekommen. In dem der Künstler mit dem „sitzenden Akt“ ein traditionelles Sujet der Skulpturgeschichte aufgreift, lässt er einmal mehr gekonnt die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur verschwimmen.

(Silvie Aigner)

 

Roman Pfeffer 

Die Skulptur Stripped bare Mazzocchio V bezieht sich auf eine ringförmige Kopfbedeckung, welche auch in der Malerei von Paulo Uccello als geometrische, schwarz – weiße Kopfbedeckung zu entdecken ist. Paulo Uccello beschäftigte mit der Form des Mazzocchios als mathematisches Objekt mit 16 oder 32 Teilen und mit seiner perspektivischen Darstellbarkeit inbegriffen das Licht und Schattenspiel. Der Mazzocchio war eine für diese Zeit, in der die Entwicklung der perspektivischen Gesetze Thema war, eine komplexe mathematische Form der Purheit, deren Darstellung höchster Anforderung bedurfte.
Das Motiv der Kunst- und Kulturgeschichte wird von Roman Pfeffer aufgegriffen, der Zustand verändert und neu interpretiert. Die Segmente des Rings, neu geordnet, ergeben eine Linie die gegen den Himmel ragt. Vorhandenes wird in eine neue Ordnung gebracht, eine andere Sichtweise und Interpretation wird möglich, wo Zahlen und Maße als Systeme einer Ordnung Bezugspunkte sind.


*1972 in Vöcklabruck, lebt und arbeitet in Wien und Attnang Puchheim
Roman Pfeffer studierte von 1996 bis 2001 an der Akademie der bildenden Künste Wien und am Kent Institute of Art and Design in Canterbury, England. Von  2010 – 2021 war er Mitglied des TransArts  Leitungsteam an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Roman Pfeffer ist Dagmar Chobot Preisträger von 2018 und gewann 2013 den 33. Österreichischer Grafikwettbewerb 2013 in Innsbruck (Preis des Landes Tirol).
Seine Arbeiten waren unter anderem Bei Sculpture inside, Bondi 2022 in Sydney im vorarlberg museum, Bregenz, MAK, Wien, der Kunsthalle Wien, Gallery Geukens & de Vil, Anwerpen, Raum mit Licht, Wien, Kunsthalle Tirol Taxispalais, Innsbruck, Kunsthalle Krems, Galerie Clairefontaine, Luxembourg oder The Art Foundation in Athen zu sehen.

 

Ronald Kodritsch – Akt mit Welschriesling, Aluminiumguß, 212x120x120 cm 

Roman Pfeffer – Stripped bare Mazzocchio V, Stahl, pulverbeschichtet und lackiert, 365 x 35 x 35 cm, 2023
Produktion: Florian Prammerdorfer